Ruhrpodcast – Kultursensible Arbeit im Ruhrgebiet

Im Gespräch mit Fatima Çalışkan, freischaffende Künstlerin, Kuratorin und Beraterin

Interkultur, Kultursensibilität und Migrationsvordergrund – Begriffe wie diese sind alltäglich für Fatima Çalışkan. Fatima ist freischaffende Künstlerin, Kuratorin und Beraterin – und ein Kind des Ruhrgebiets. In Duisburg studierte sie zunächst in den Bereichen Geistes- und Gesellschaftswissenschaften, wechselte letztlich zu Kunstgeschichte und Sozialwissenschaften. Mit ihrem Masterabschluss legte sie den Schwerpunkt vor allem auf die Kulturanthropologie, Kulturwissenschaften und Kulturtheorie. In der Spielzeit 2017/18 war sie Künstlerische Leiterin der Beethoven Experience für die Bochumer Symphoniker, in 2019 Projektleiterin von europefiction. In diesem Jahr zeigte sie außerdem eigene Videoarbeiten (‚Der bleierne Gang‘ / ‚LOVEISINTHEHAIR‘) und Installationen (‚UtopieAlbum‘ ) unter anderem beim Filmfestival Münster und den Duisburger Akzenten. Mit den Initiativen Salon der Perspektiven und Anatolpolitan entwickelt sie künstlerische Formate für kritische Perspektiven in der Kulturarbeit.

Fatima entwickelt neue Ideen, um Menschen für Kunst zu begeistern. (Foto: Rabia Çalışkan)

„Ich habe lange gedacht, Rassismus und Diskriminierung seien ein individuelles Ding oder das sind Dinge, die nur mir passieren“, so Fatima im Gespräch mit Zepp und Annika. „Sobald man dann die Diskussion eröffnet und mit anderen Menschen spricht, die zum Beispiel auch eine migrantische Biografie oder einen Migrationsvordergrund haben, da merkt man, dass das eine Kollektiverfahrung ist, dass man nicht alleine ist und es Struktur hat“, führt sie aus. Migrationsvordergrund halte sie deshalb für eine gute Bezeichnung, weil oft der Migrationshintergrund etwas Vordergründiges sei, was den Alltag von Menschen mit Migrationsgeschichte bestimmt. So auch der Name, den, wenn man ihn liest, eine bestimmte Erwartungshaltung gegenüber der Person wecke.

Ihr Wissen und ihre Erfahrung nutzt Fatima für ihre diskriminierungskritische Arbeit mit den Einrichtungen und Institutionen, um für Rassismus und Diskriminierung zu sensibilisieren. Im Auftrag der Zukunftsakademie NRW, Kultur öffnet Welten und anderen Institutionen arbeitet sie zum Thema Diskriminierungen im Kulturbetrieb und gibt Fortbildungen. 

Seit 2019 berät und begleitet sie zudem Förderprojekte im Auftrag des Förderfonds Interkultur Ruhr. Ein Thema, über das Zepp und Annika unter anderem auch mit ihr in dieser Episode sprechen.

Aktuell läuft eine Wanderausstellung mit einer Literaturkarte zum Erzählband „Der Zug nach Duisburg“ von Fakir Baykurt, an der Fatima kuratorisch mitgewirkt hat. Mehr dazu unter https://www.facebook.com/events/568554623902717/

Weiterführende Info:
www.fatimacaliskan.de

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