Ruhrpodcast – Entsorgung von Elektroschrott – zum Medienprojekt „Quarta Parete“
im Gespräch mit Ute Brüggemann, Abfallberatung Wirtschaftsbetriebe der Stadt Duisburg.
„Nachhaltigkeit ohne Verzicht“
Im Rahmen des neuartigen Medienformats „Quarta Parete“ arbeiten der regionale TV-Sender STUDIO 47 gemeinsam mit dem VHS-Projekt „Radio-Duisburg-Jugendredaktion“ und der Kommunikationsagentur Durian an einem Innovationsprojekt, welches Audio-, Video- und Online-Kanäle zu einer trimedialen Community-Plattform vereint. Unter dem Dachthema „Nachhaltigkeit ohne Verzicht“, wurde am 18. März 2022 in der Zeit von 19:00 bis 20:30 Uhr ein Liveevent veranstaltet, in dessen Rahmen der Ruhrpodcast, vertreten durch Host Zepp Oberpichler, dieses Gespräch führte.
Das Thema von Ute Brüggemann lautet:
Nutzung, Sammlung und Verwertung von Elektro- und Elektronikgeräten
Konsum und Entsorgung
In Deutschland werden jährlich ca. 1,8 Millionen t Elektrogeräte verkauft. 1,8 Millionen t entsprechen 22 kg Telefonen, Computern, Fernsehern, Haushaltsgeräten, Werkzeugen, Spielzeugen und derartigem mehr je Einwohner. Der Absatz steigt, die Menge ausgedienter Geräte wächst.
In Deutschland liegen in 88% aller Haushalte ungenutzte Elektrogeräte mit einem Wert von 1.297 Euro je Haushalt und insgesamt 52,6 Milliarden Euro, darunter rund72 Millionen ausgemusterte Mobiltelefone
Ungenutzte und nicht entsorgte Geräte
Falsche Entsorgung von EAGs (Elektro-Alt-Geräte)
Die gesetzliche Sammelquote liegt bei 65%. Sie wird deutlich verfehlt. Sie lag 2019 knapp unter 45% (laut destatis).
EAGs enthalten wertvolle Stoffe
Handys enthalten Gold und 30 andere Metalle
Metalle:
- Basismetalle (z.B. Eisen, Kupfer, Aluminium)
- Edelmetalle (z.B. Gold, Silber, Palladium)
- Strategische Metalle (z.B. Indium, Tantal, Niob)
- Seltene Erdmetalle / seltene Erden (z.B. Neodym, Yttrium, Lanthan,
Thulium, Lutetium)
Elektroaltgeräte enthalten eine hohe Konzentration an Metallen, die unbedingt zu nutzen sind.
Europarecht: WEEE-Richtlinie
Die WEEE-Richtlinie (von englisch: Waste of Electrical and Electronic Equipment; deutsch: Elektro- und Elektronikgeräteabfall) regelt die Rücknahme von Elektroaltgeräten.
Das Elektro- und Elektronikgerätegesetz (ElektroG) regelt seit 2005 das Inverkehrbringen, die Rücknahme und die umweltverträgliche Entsorgung von Elektro- und Elektronikgeräten. Es basiert auf der WEEE-Richtlinie und überführt Europarecht in nationales Recht.
Die WEEE/ das ElektroG schreibt die geteilte Produktverantwortung vor. Dass soll heißen, dass Hersteller, Inverkehrbringer und die öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger (örE), also die Kommunen, gemeinsam für die Sammlung und Verwertung von EAGs verantwortlich sind.
Sammelstellen und -quoten
Seit dem 24. Juli 2016 sind große Händler (ab 400 m² Laden /Lager /Versand) zur Rücknahme von EAGs verpflichtet (Rücknahmepflicht). Sie haben Geräte mit einer maximalen Kantenlänge von 25 cm in haushaltsüblichen Mengen (max. drei Geräte je Geräteart) und alle weiteren 1:1 bei dem Neukauf zurückzunehmen.
Die Sammelquoten der Meisten Sammelgruppen werden verfehlt:
2016 waren 45 % und seit 2019 sind 65% er EAGS zu sammeln. Sie liegt bei knapp unter 45%.
Einige Leistungen der Wirtschaftsbetriebe Duisburg
• kostenlose Annahme auf allen vier Recyclinghöfen (Mo bis Sa von 8.00 bis 18.00h)
• kostenlose Abholung von Elektrogroßgeräte über die Sperrgutabfuhr
• kostenlose Bereitstellung von e-Tonnen für Elektrokleingeräte und Bauteile
• kostenlose Annahme von Kleinstgeräten und Batterien am Schadstoffmobil
• kostenlose Annahme größerer Stückzahlen EAG auf der Umlade in Hochfeld
Weitere Info:
www.wb-duisburg.de
www.studio47.de/quartaparete.html