Ruhrpodcast – Fix it when we mix it!
Im Gespräch mit Christian »Beagle« Rubbert, Studioinhaber und zertifizierter Audio-Engineer aus Oberhausen.
Christian »Beagle« Rubbert betreibt schon seit vielen Jahren ein kleines Studio, in dem er Bands, Singer/Songwriter, Sprecher, Instrumentalisten und andere Zeitgenossinnen und Zeitgenossen vor Mikrofone stellt und versucht den bestmöglichen „Take“ auf Band (früher) beziehungsweise die Festplatte (heute) zu bannen. Jetzt, wo alle Welt nach dem gigantischen Erfolg von Billie Eilish der Überzeugung ist, dass ein Kinderzimmer und ein Laptop ausreichen, um einen weltweiten Nummer 1 Hit zu landen, jetzt baut Mister Beagle sein Studio auf fast 200 Quadratmeter aus und langt noch einmal richtig in die Tasche. Da fragen wir uns beim Ruhrpodcast natürlich: „Warum?“ – denn wer nicht fragt, bleibt dumm. Also: Was bietet so ein Studio heutzutage eigentlich an?
Bandrecording im Studio
Bandaufnahmen entstehen in einem Studio, das genügend Platz für Musiker mit vollständiger Instrumentierung bietet. Es ist möglich, die Band gemeinsam im Live-Verfahren aufzunehmen, aber die gängigere Methode ist das Overdub-Verfahren. Dabei werden zunächst die Rhythmussektionen von Schlagzeug und Bass mit einem Guidetrack aus Gesang und Gitarre sauber aufgenommen. Anschließend werden die anderen Instrumente Spur für Spur hinzugefügt.
Vocal- und Sprachaufnahmen
Die Stimme ist das Herzstück eines Songs und trägt alle Emotionen zum Hörer. Daher ist es von großer Bedeutung, dass die Stimme gut klingt. Neben der Auswahl des passenden Mikrofons für die Stimme wird auch eine angenehme Atmosphäre für die Künstlerin oder den Künstler geschaffen, um optimale Ergebnisse zu erzielen.
Online Mixing und Mastering
Songs perfekt online gemischt und gemastert, so lautet zumindest die Idee hinter dieser Dienstleistung. Für das Online-Mixing können Kunden die Einzelspuren (aber bitte keine MP3-Dateien), Stems (Instrumentengruppen) oder komplette Cubase-Sessions bequem über eine Cloud oder einen Transferdienst hochladen. Wichtig ist, dass alle Spuren dieselbe Länge und, wenn möglich, noch keine klangliche Bearbeitung (wie EQ und Dynamik) erfahren haben. Die fertigen Mixe stellt »Beagle« dann ebenfalls über die Cloud bereit, um einen reibungslosen Austausch zwischen den Kunden und dem Studio zu gewährleisten.
Produktionsunterstützung – gemeinsam den Songs den letzten Schliff geben
Laut eigener Aussage, hört sich »Beagle« gerne im Vorfeld Demos der aufzunehmenden Songs an, um eventuell Tipps zu geben und soundtechnische oder strukturelle Verbesserungen vorzuschlagen. Sein Ziel ist bei dem gesamten Aufnahmeprozess immer, das Beste aus der Produktion herauszuholen. „Natürlich geschieht dies nur, wenn es gewünscht wird, und immer im offenen Austausch zwischen den Musikern und dem Studio.“
Natürlich ist die Folge nicht so staubtrocken, wie sich das hier liest. Vielmehr haben wir viel gelacht und natürlich die alte Audio-Engineer-Weisheit noch einmal herausgekramt: „We fix it when we mix it!“ Spätestens nach der ersten Single weiß man auch: „Shit in, shit out.“ Aber hört selbst.